GT FunEvents Gruppe 3 #14 am 16.07.2020 in Spa Francorchamp

  • Kein Wellness im (n) Spa

    Die Saison 12 ist nach 14 Rennen in Gruppe 3 und 4 Boliden gestern zu Ende gegangen. Die Rennstrecke ist definitiv eine der schönsten und damit ein würdiger Austragungsort, leider konnten nicht alle Rennszenen diesem Kriterium standhalten. Aber zu den Fakten.

    Der bereits feststehende Meister Tim sprang mal wieder - vorher durch private Termine verhindert - kurz vor dem Rennen erst ins Cockpit, merkte man dann aber nicht. Im Qualifying haute er früh auch eine tiefe 2:16er Zeit raus und zeigt erstmal allen, wo denn der Hammer hängt. Wo er nun genau hängt, weiß ich nicht, aber es ist offensichtlich ein italienischer „Martello“ oder besser Gerardo, der mit seinem SLS nochmal kontern konnte und sich damit hauchdünn die Pole sicherte. Platz 3 holte sich der hier starke Aston DBR9 mit Marius. Daddycool mit dem Geradaus-Monster überraschend weit vorne auf Platz 4! Dennis auf der 5 und damit vor Marvin und Steven. Andreas etwas unter Wert nur auf Platz 8 - dahinter Michael und Teamkollege Tom. Daniel direkt dahinter - dann Werner, GenesisParty, Sascha und Patrick.

    Was die Strategie anging, war das Feld zweigeteilt - die einen versuchten mit RW Reifen komplett durchzufahren, andere setzten auf RSW und nahmen entweder einen Stopp mehr in Kauf oder einen längeren Stint auf RM. Wie sich zeigen sollte, war es möglich mit beiden Strategien erfolgreich zu fahren. Am Start ging es wie erwartet in der langsamen 90 Grad Kurve kuschelig zu, da wurde schon ordentlich gerempelt, bleibt allerdings bei dieser Kurve auch nicht aus. Anschließend ging es in die hektischen ersten Runden. Mit Vollgas die Eau Rouge hoch und durch die schnellen Kurvenpassagen, Stoßstange an Stoßstange und mit Windschatten - das erfordert höchste Konzentration. Nicht zuletzt lauerten ja auch noch die rutschigen grünen Kunststoffmatten neben der Strecke - Reifenkontakt mit gleichzeitigem Gasgeben ist gleichbedeutend mit einer Eintrittskarte fürs Karussell. Da ging es entsprechend hoch her. Einer der entscheidenden Vorkommnisse offensichtlich eine Kollision von Michael mit Steven am Ende der Bergaufpassage, Michael dreht sich weg und bei der Rückkehr auf die Strecke kommt es zu weiteren Kollisionen, die Vorbeifahrenden hatten ebenfalls Mühe unfallfrei auf der Strecke zu bleiben, einige traf es allerdings heftig, als sie in den plötzlich nicht mehr geghosteten Mercedes krachten. Das wirbelte das Feld mächtig durcheinander. Vorne kämpften Gerardo, Tim und Dennis um die Spitze. Aber je länger das Rennen dauerte, umso klarer wurde: der Stint auf RM wird erheblich Zeit kosten! Und so konnte Tim unter dem Strich die Führung nach der Hälfte des Rennens übernehmen, alle Positionskämpfe vorher machten Spaß, waren allerdings nicht Rennentscheidend. Ebenfalls durch die Reifenstrategie wurde Andreas nach vorne „gespült“ - mal wieder Zweikämpfe mit Gerardo um die Position, dieses Mal mit dem besseren Ende für Andreas - allerdings auch mit seitlicher Berührung - die Rennkommission wird sich auch hierum kümmern. So fand sich Andreas kurz vor Rennende auf Platz 2 - hinter ihm die wilde Meute, angeführt von Marius - dahinter Dennis, Gerardo, Daddycool und Marvin, die meisten auf frischen RSW unterwegs. So konnte Marius den Vorsprung von Andreas innerhalb von 2 Runden egalisieren, dabei fuhr er auch die beste Rennrunde, eine 2.15er Zeit! Am Ende der Eau Rouge zog er dann auch ohne Probleme am „Alten“ Aston Martin vorbei und holte sich Platz 2. Dennis holte auch auf, aber am Ende konnte Andreas Platz 3 knapp verteidigen und mal wieder aufs Podium fahren, Dennis Platz 4. Das eigentliche Drama spielte sich dahinter ab. Das 3er Paket Gerardo vor Daddycool und vor Marvin flog in der letzten Runde auf die letzte Schikane zu. Hier vergaß Marvin offensichtlich völlig, dass es ja auch noch einen Bremspunkt gibt und knallt ungebremst in Daddycool, der durch die Schikane geschleudert wurde und Gerardo voll abräumt. Marvin wartet vor der Ziellinie und lässt beide passieren - da dies erhebliche Zeit dauerte, rutscht auch noch Tom durch - Rennzufall! Am Ende damit Daddycool auf 5, Tom auf 6, Gerardo auf Platz 7 und Marvin auf der 8. Steven holte Platz 9, der Crash in der Anfangsphase verhinderten eine bessere Platzierung - gleiches gilt für Michael, der auf der 11 landete. Dazwischen Werner - wie immer geradeaus schnell, in den Kurven mit Schwierigkeiten - Nissan halt. GenesisParty kann Daniel distanzieren und landet auf der 12 - Daniel sicher vor Patrick und Sascha.

    Das war sie dann - die Saison 12. Was hat sie gebracht? Einen neuen Meister, wie Phönix aus der Asche vom Praktikanten zum Dominator, Tim war über alle Rennen gesehen der beste Fahrer im Feld und siegte entsprechend mit Riesenvorsprung von 62 Punkten! Glückwunsch! Marius konnte sich Platz 2 holen und damit Teampartner Dennis auf Platz 3 verweisen - Gerardo oft mit viel Speed, aber auch mit Pech und eigenen Fahrfehlern häufig einen Tick zu weit hinten dran und damit „nur“ Platz 4. Danach kommt erst einmal weite Leere bevor das Mittelfeld beginnt. Andreas konnte das Teaminterne Duell gegen Tom für sich entscheiden. Auch Steven als Aston Fahrer musste sich dahinter einreihen - das waren die Plätze 5-7. Michael als Neueinsteiger in unsere Serie mit bemerkenswertem Platz 8 und dann schon der erste Springer Daddycool. Werner konnte sich knapp vor dem Springer Philip und vor allem vor GenesisParty platzieren. Daniel auf Platz 14 hat sein Duell mit Sascha für sich entschieden. Igor und Mehmet auch auf Grund extrem geringer Teilnahme an Rennen dann weit dahinter - Patrick fuhr nur 4 Rennen, deswegen auch nur auf der 19 - über Lothar schreibe ich nicht - nur Platz 20. Die Teamwertung holten sich überlegen die Blues Brothers, dahinter Monster Racing Team - eng wurde es um Platz 3 - da lagen die Corner Cowboys letztlich knapp mit 27 Punkten vor dem personell gebeutelten True Devil Racing Team. Die Gruppenwertung holten sich die „Weißen“ trotz Black Lives Matter.

    Und sonst? Wir fuhren Gruppe 4 Rennen, vielen gefiel es - leider nicht allen. Die Reifenregeln wurden geändert, das führte zu taktischen Möglichkeiten, das brachte mehr Abwechslung. Es gab mehrere Fahrzeuge pro Team - hat letztlich kaum zu Veränderungen geführt. Die neue Saison startet dann am 06.08.2020 mit 20 Rennen wird es eine lange Saison - viele Strecken, die im Rennkalender selten auftauchten sind dabei - kein Gruppe 4 Rennen, keine Reifenvorgabe. Back to the Roots! Es gab keine Vorgabe bei der Wahl der Boliden - da sind einige Aston Martins und Nissans unterwegs und Gruppe 2 fährt geschlossen den Porsche 911! Das wird interessant! Hier ein Dank an die geneigten Leser dieser Kolumne - ich hoffe wir sehen uns in Saison 13 auf der Strecke und lesen uns an dieser Stelle.